Zu Zeiten als Fensterscheiben noch handwerklich gefertigt wurden, waren die herstellbaren Größen von Glasscheiben sehr beschränkt. Die echte Sprosse war damals ein Mittel zum Zweck, mehrere kleine Glasscheiben zu einer größeren Fensterverglasung zusammenzufügen.
Glasscheiben können heutzutage in nahezu jeder vorstellbaren Größe gefertigt werden. So verlor die Sprosse mit der Zeit ihren konstruktiven Zweck. Doch vor allem bei historischen Fassaden haben Sprossen weiterhin eine bedeutende gestalterische Funktion. Das war die Grundlage für die Erfindung der optisch glasteilenden, sogenannten "Wiener Sprosse". Diese wird auf die durchgängige Verglasung gesetzt, erhält im Scheibenzwischenraum eine optische Glasteilung und hat keine "tragende bzw. glasteilende Funktion" mehr.